Die Markgräfler Tracht

Die schon fast verschwundene Markgräfler Tracht lebt im Eggenertal wieder auf!

Die Tracht im Markgräflerland hat eine sehr lange Tradition- zum ersten Mal wird sie Mitte des 18. Jahrhunderts erwähnt. Sie wurde früher von vielen evangelischen Frauen ab der Konfirmation stolz getragen. Im Laufe des letzten Jahrhunderts wurden es allerdings immer weniger Frauen, die am Sonntag oder zu Festlichkeiten wie Taufe, Konfirmation, Hochzeiten sowie Beerdigungen, die Tracht getragen haben.

Bis ca. 1960 waren nur noch ganz vereinzelt Trachtenträgerinnen in unseren Dörfern zu sehen. Danach verschwand die Tracht ganz aus unserem Eggenertal. Dafür waren z.B. die geänderten Frisuren oder das Autofahren, was mit »Hörnerchappe« nicht gut möglich war, ganz praktische Gründe. Daneben gab es aber auch eine veränderte Einstellung zur Tradition und insbesondere zur »Volkstümlichkeit«, die beide in der Zeit des Dritten Reiches gründlich missbraucht worden waren. So verschwand beim Abschneiden alter Zöpfe und dem Streben nach Modernität und Individualität die schöne Markgräfler Tracht auch aus unserem Tal.

Inzwischen hat sich aber wieder ein deutliches Interesse an der örtlichen Geschichte (nicht nur) im Eggenertal bei vielen Menschen gezeigt, wie die Herausgabe von Familienbüchern einzelner Ortschaften und alten Chroniken sowie deren Fortschreibung deutlich machen. Nun haben sich Mitglieder des Landfrauenvereins Schliengen bemüht, die Tracht, die in unsere Dörfer gehört, vor dem Verschwinden zu bewahren. Durch selbst genähte neue Kleider können die alten originalen Teile, wie Chappe, Halstuch und Schürze, nun wieder bei besonderen Gelegenheiten getragen werden.

So hat – wie man auf dem Bild sehen kann – mehr als ein Dutzend Landfrauen des Tales wieder eine Tracht in ihrem Kleiderschrank. Sie sind kein Trachtenverein, denn ihr Anliegen ist es vielmehr, die Markgräfler Tracht vor dem Vergessen zu bewahren und das, was ihre Mütter und Großmütter getragen haben, in Ehren zu halten.