Maibaum

Unsere Vorfahren waren sehr mit der Natur verbunden und pflegten einen starken Baumkult. So wurde schon zu Zeiten der Römer und zu Ehren der Blumengöttin Flora der Frühling am 1. Mai begrüßt.

Nach dem Glauben unserer Ahnen begann der Sommer in der Nacht zum 1. Mai. Die Höhe des Maibaumes sollte die Länge des Lebens symbolisieren, der Schmuck für Reichtum und Lebensfreude sorgen.

So wird noch heute im Eggenertal am 30. April eine bunt geschmückte Tanne in der Dorfmitte aufgestellt. Sie bleibt dort den ganzen Mai über stehen.

In dieser Nacht ziehen die jungen Männer, ausgerüstet mit einer Leiter und einem kleinen, etwa 50cm großen, mit bunten Papierstreifen geschmückten »Maitännle«, zum Haus der Freundin oder Angebeteten. Meist sind es Freunde oder Kollegen, sie bringen die kleine Tanne als Zeichen der Zuneigung so hoch wie möglich am Haus an – häufig in der Dachrinne – und verschwinden möglichst leise wieder.

Der 1. Mai wurde und wird oft auch mit Musik und Tanzveranstaltungen begrüßt. In Obereggenen übernimmt der Musikverein diesen alten Brauch. Ab 8:00 Uhr beginnt der fröhliche Marsch in Schallsingen. Von der Bevölkerung werden die Musikanten mit Getränken versorgt und gegen Mittag endet der Zug auf dem Rathausplatz, wo die Freiwillige Feuerwehr einen Maihock mit Essen und Trinken veranstaltet.

In Niedereggenen singt der Männerchor Eggenertal unter der Maitanne beschwingte Frühlingsweisen. Auch hier bewirtet die Bevölkerung die Musikanten.

Die Maiwanderung ist im Eggenertal bei alt und jung beliebt. Auch ist der 1. Mai ein guter Anlass, sein aus dem Winterschlaf erwecktes Fahrrad bei hoffentlich gutem Wetter auszuführen